KartenzählenFrüher war es üblich, dass die in einem Spiel benutzten Karten beiseite gelegt wurden und im nächsten Spiel die Karten vom Reststapel aus dem Kartenschlitten gezogen wurden. War der Stapel zu ungefähr drei Viertel abgespielt, wurden die abgelegten Karten mit dem restlichen Talon neu gemischt, und eine neue Taille begann. Auf diese Weise war die Zusammensetzung des Kartenstapels in den einzelnen Spielen sehr unterschiedlich. Kamen z. B. im ersten Coup nach dem Mischen nur wenige hohe Karten, so war die Wahrscheinlichkeit für das Fallen hoher Karten im nächsten Coup natürlich größer geworden. Der amerikanische Mathematiker Edward O. Thorp entwickelte ein Spielsystem, mit dessen Hilfe man als Spieler gegenüber der Spielbank in Vorteil war, und veröffentlichte dieses im Jahr 1962 unter dem Titel Beat the Dealer. Als Spieler konnte man durch Mitzählen der hohen Karten (Card counting) vorteilhafte Zusammensetzungen des Kartenstapels erkennen und in diesen Fällen einen höheren Einsatz riskieren. Selbstverständlich setzten die Spielbanken daraufhin Gegenmaßnahmen:
Trotz dieser Gegenmaßnahmen bot das Kartenzählen dem Spieler weiterhin die Möglichkeit, seine Chancen zu verbessern. Der sogenannte Five card trick wurde schon früher gestrichen: Ein Spieler, der fünf Karten auf der Hand hielt und dabei die 21 Punkte nicht überschritten hatte, gewann sofort im Verhältnis 1:1, es sei denn, der Croupier hatte ein Blackjack, in diesem Fall gewann die Bank. Mit dieser zusätzlichen Gewinnmöglichkeit lässt sich sogar eine Gewinnstrategie finden, die ohne Kartenzählen auskommt. Mit der Einführung der sogenannten Shuffle stars, spezieller Kartenschlitten mit eingebauter Kartenmischmaschine, wurde das Kartenzählen endgültig obsolet. Die in einem einzelnen Spiel benutzten Karten werden nach dem Coup gleich in den Schlitten zurückgelegt und dort sofort wieder mit den übrigen Karten vermischt - auf diese Weise sind die einzelnen Coups beim Blackjack voneinander unabhängig, so wie die einzelnen Coups beim Roulette.
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